Almwirtschaft ist bereits um das 8. Jh. n. Chr. bekannt und wird in allen Hochgebirgsregionen der Erde betrieben. Ihre größte flächenhafte Ausdehnung hatte sie im 15./16. Jahrhundert.
Die Almen sind durch Rodung der Wälder in den höheren Regionen entstanden, da die Talflächen von den bäuerlichen Betrieben zur Futtergewinnung dringend benötigt wurden.Die Almbauern haben diese Landschaft durch jahrhundertelange Bewirtschaftung geprägt und erhalten.Das Wort „Alm“ kommt vom lateinischen „alpis“ und bedeutet Hochweide im Gebirge.Sie ist Teil eines bäuerlichen Betriebes im Tal und bildet eine eigene Wirtschaftseinheit. Die Bauern bringen während der Sommermonate das Vieh auf die Alm, wo es von Sennern und Sennerinnen während des Sommers betreut wird.Die Almgebäude auf den Almen bezeichnet man als Kaser und dienen dem Sennpersonal als Unterkunft. Jeder Almbauer besitzt in der Regel einen Kaser, so dass oftmals mehrere Kaser auf einer Alm stehen.Das Wort „Kaser“ kommt vermutlich vom lateinischen „casa“, was bedeutet „einfaches Haus“ oder „Hütte“ und nicht von Käse, obwohl im Kaser auch Käse hergestellt wird. Die Almweiden bilden mit ihren vielen Gräsern und Kräutern eine wertvolle Futtergrundlage für das Weidevieh. Der Verbraucher erhält dadurch hochwertige und gesunde Lebensmittel. Beweidete Flächen bieten zudem zahlreichen Pflanzen und Tieren einmalige Lebensräume und tragen so entscheidend zur Artenvielfalt bei. Almen erfüllen zudem eine Reihe von Schutzfunktionen, da durch das Abweiden des Pflanzenbestandes Elementargefahren abgeschwächt werden. Werden Flächen nicht mehr beweidet, wachsen sie schnell zu. Die artenreiche Kulturlandschaft würde verloren gehen und wichtige Schutzfunktionen würden ihre Bedeutung verlieren.Die Rechtsverhältnisse auf den Almen sind unterschiedlich. Oftmals bilden Jahrhunderte alte Weiderechte, die an den jeweiligen Hof im Tal gebunden sind, die Rechtsgrundlage für den Almbetrieb. Auf Berechtigungsalmen bewirtschaften die Almbauern aufgrund ihrer Weiderechte die Almen auf fremden Grund; Grundeigentümer ist in der Regel der Freistaat Bayern. Dagegen sind die Almbauern auf Eigentumsalmen selbst Eigentümer der Flächen, wobei dies sowohl Einzelpersonen als auch Almgemeinschaften sein können. Die Almwirtschaft ist ein wertvoller Teil unserer Kulturlandschaft und unterliegt aufgrund der natürlichen Gegebenheiten besonderen Erschwernissen. Viele Menschen bewirtschaften und pflegen mit viel Fleiß und Liebe zur Heimat diese Kulturlandschaft.
Der Heimat und Geschichtsverein Achental e. V. baut für Sie eine Almen-Datenbank für die Region Achental sowie für Bergen und Reit im Winkl auf, die es Ihnen ermöglicht, zentral und kostenfrei auf Daten zuzugreifen, die von uns und anderen Fachleuten mehrfach geprüft sind.
Hier können Sie Informationen, Bilder, historische Urkunden, Videos und vieles andere finden zur Geschichte der Almen, zur Baugeschichte, zur Geografie, Fauna und Flora, zur Almwirtschaft, zu Almrechten, zur Infrastruktur, zu Eigentümern und Nutzungsberechtigten, zu wichtigen Persönlichkeiten, zur Almkultur und zu vielem mehr.
Zur Datenbank gelangen Sie hier.
Die Almwirtschaft ist ein wertvoller Bestandteil der Chiemgauer Kulturlandschaft.
Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, dem Gelände, der kurzen Vegetationsperiode, schwankenden Witterungen und lang andauernden Wintern unterliegt sie besonderen Erschwernissen bei Bewirtschaftung und Pflege.
Seit vielen Jahrhunderten bewirtschaften Almbauern im Familienbetrieb die zum Anwesen gehörenden Almflächen.
Für Ihre jahrhundertelange Arbeit, dem naturnahen Umgang mit dieser Ressource Heimat, dem ungebrochenen Fleiß und Dienst an der kulturellen Prägung der Region verdienen sie ein hohes Maß an Anerkennung, Dank und Respekt